Die Tierplastik zwischen Naturalismus und Metapher

0418-3 scimmia_R

In den Vitrinen des Museumscafés sind kostbare Einzelstücke von Lorenzo Vela (1812-1897) ausgestellt. Dabei handelt es sich um Tierskulpturen, die grösstenteils in Terrakotta, doch auch in Gips und Marmor gefasst sind und für den privaten Markt bestimmt waren. Lorenzo Vela war über dreissig Jahre lang (1860-1891) Professor für Ornamentik an der Akademie in Brera und überdies ein hochgeschätzter Künstler, der sich seit Beginn der 30er Jahre des 19. Jahrhunderts einen Platz im Mailänder Ambiente erobert hatte - jenem Umfeld, in das er dann seinen acht Jahre jüngeren Bruder Vincenzo (1820-1891) einführte. Die Tierdarstellungen - oftmals kleine Szenen an der Grenze zum Grotesken - passten ausgesprochen gut zu der besonders lebendigen und anekdotischen künstlerischen Ader des Bildhauers. Tatsächlich war Lorenzo Vela äusserst begabt, was die Formgebung des Federkleides, des Fells und des Verhaltens seiner tierischen Modelle anbelangte, die er wohl in der Natur beobachtet hatte, jedoch dann in nicht nur naturalistischer, sondern ebenso moralisierender und visionärer Weise umsetzte.

https://www.museo-vela.admin.ch/content/vela/de/home/sammlungen/die-glyptothek/die-tierplastik-zwischen-naturalismus-und-metapher.html